Eine Stärkung der Schulen

Die Kommission für Bildung und Kultur ist zahlreichen Anträgen der SP gefolgt und legt nun eine attraktive Vorlage zum Volksschul- und Lehrpersonalgesetz vor. Mit der «Leitung Bildung» schafft Vorlage dort Entlastung, wo es nötig ist, stärkt sowohl die Schulpflege als auch die Schulleitungen und kommt gleichzeitig dem Bedarf der Lehrpersonen wie auch der Kinder und Familien entgegen.

In den letzten Jahren haben einige Gemeinden im Kanton Zürich die Stelle einer «Leitung Bildung» geschaffen, ohne dass die gesetzlichen Grundlagen dazu bestanden haben. Diesen Graubereich wollte das Volksschulamt nun mit der Vorlage zum Volksschul- und Lehrpersonalgesetz legalisieren.

Keine «Entmachtung» der Schulleitungen

Die Bildungsdirektion wollte dabei sowohl Aufgaben und Kompetenzen der Schulleitung als auch der Schulpflegen an die «Leitung Bildung» übergeben. Dazu hat sich die SP bereits in der Vernehmlassung kritisch geäussert, weil es einerseits zu einer «Entmachtung» der Schulleitung und andererseits zu Unklarheit darüber geführt hätte, wer tatsächlich welche Kompetenzen hat. Der Vorschlag der Kommission für Bildung und Kultur schafft hier nun Klarheit und stärkt die Rolle der Schulleitung. Das ist für alle Beteiligten sinnvoll.

Chancengerechtigkeit auch in finanzschwachen Gemeinden

Weitere Kritikpunkte waren die vom Regierungsrat vorgesehene Kommunalisierung von Aufgaben der Schulleitung und die Einführung einer neuen Hierarchiestufe. Die Schulleitungen sind heute kantonal angestellt und werden mit einem Anteil von 20 Prozent durch den Kanton finanziert. Eine Verlagerung auf die kommunale Ebene hätte eine verstärkte Chancenungleichheit für Schüler*innen in finanzschwachen Gemeinden bedeutet. Auch hier hat die Kommission nun nachgebessert.

Schulpflegen werden gestärkt

Mit der Einführung der Schulleitungen ging in den letzten Jahren auch eine Reduktion der Schulpflegen einher. Angesichts des gesellschaftlichen Wandels, den langen Arbeitswegen und den gestiegenen Anforderungen des Geschäftslebens wird es immer schwieriger, die Aufgaben einer Schulpflege ehrenamtlich zu erfüllen. Mit der Möglichkeit, durch die «Leitung Bildung» eine Art Geschäftsstelle für die Schulpflege einzurichten, präsentiert die Kommission für Bildung und Kultur eine gute Lösung zur Entlastung der Schulpflege. Dies stärkt die Schulpflege in ihren Kernaufgaben, der politischen Verankerung und strategischen Planung der Schulen.

Klarheit auch für Lehrpersonen

Wenn dringende Fragen gelöst werden müssen, brauchen Lehrpersonen klar definierte Ansprechpersonen und kurze Dienstwege. Unklarheiten darüber, wer welche Kompetenzen hat, wer bei welchen Fragen angesprochen wird oder gar die Überwindung einer neuen Hierarchiestufe wäre für sie nicht sinnvoll gewesen. Die nun vorgesehene Stelle der «Leitung Bildung» entlastet die Schulpflege, schafft aber keine neue Hierarchie. Dies kommt auch den Lehrpersonen entgegen, wird doch die Arbeit der Schulpflege professionalisiert.

Die Kommission für Bildung und Kultur hat gute Arbeit geleistet. Sie ist bei der Bearbeitung der Vorlage zum Volksschul- und Lehrpersonalgesetz zahlreichen Anträgen der SP gefolgt und legt nun eine ausgewogene, sinnvolle und praxisnahe Vorlage vor, welche die Arbeit an den Schulen insgesamt stärkt.

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